Im Jahr 1993 haben wir den Obstanbau für unseren Betrieb
nach 30 Jahren Pause wiederentdeckt. Wir pflanzten auf
2 Morgen Ackerland Apfelbaüme. Diese Anlage wurde 4 Jahre
später um 3 Morgen erweitert. Mitlerweile bauen wir auf
12 Morgen Äpfel,
2 Morgen Birnen
und 1 Morgen Süßkirschen an, unter anderem
auch in Bewirtschaftung für das Gartencenter
Lenders.
Den Süßkirschenanbau begannen wir im
Jahr 2004. Kirschen von alten
Hochstammbäumen haben wir seit je her in
unserem Laden verkauft. Der Kirschenanbau war jedoch von Jahr zu Jahr sehr
unterschiedlich. Regelmäßig hat es zur Erntezeit geregnet, so dass die reifen Früchte
aufplatzten. In anderen Jahren haben Stare übernacht die ganze Ernte weggefressen. Dann
gab es Jahre wo die Kirschen komplett vermadet waren, da es keine Technik gab, um die
hohen Bäume gegen Kirschmaden zu spritzen. Wenn es zur Blütezeit stark gefroren hatte,
bekam man überhaupt kein Obst. In den Jahren, wo alle
negativen Dinge nicht eintrafen, waren soviele Kirschen am
Markt, das die Preise nicht kostendeckend waren.
Da ich als kleiner Junge immer gerne Kirschen gegessen
habe, habe ich nach Möglichkeiten gesucht, jedes Jahr
regelmäßig Kirschen zu ernten. Dann kam die Lösung. Im
Tiroler Raum gab es Überdachungen für Apfelbäume gegen
Hagelschlag. Diese Anlagen dürfen höchstens 4 Meter Hoch
sein. Darum pflantzten wir Spindelbäume, die maximal 4 Meter hoch werden. Die
`Hagelnetze´ haben wir durch Spezialfolien ersetzt, die
den Regen abhalten. Zusätzlich wird die komplette
Anlage mit einem Netz überzogen, so dass die Vögel
unsere Ernte nicht wegfressen. Zur Blütezeit werden bei
Frost Brenner unter die Folie gesetzt, um die Tempetratur
leicht über 0°C zu halten. Da bei kühlen Tempereaturen
auch keine Bienen zur Befruchtung fliegen, (die fliegen
erst ab 9°C und Sonne aus ihrem Stock), setzen wir
Hummeln ein, denn sie fliegen schon ab 6°C und bewölktem Himmel. Die Anlage ist mit
unserem Sprühgerät befahrbar, somit haben wir die Möglichkeit die Kirschfruchtfliege mit
Pflanzenschutzmitteln zu behandeln, damit sie auf den Früchten keine Eier ablegt, aus denen
die Kirschenmade schlüpft.
All dieser Aufwand ist sehr zeit- und kostenintensiv, jedoch die einzige Möglichkeit jedes Jahr
über 10 Wochen lang von Anfang Juni bis Mitte August, dicke,leckere,saftige Süßkirschen
anzubieten. Unsere Kunden wissen den Aufwand zu schätzen und honorieren dies mit einem
angemessenen Preis.